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Viehzüchter investieren oft viel Zeit und Energie in die Optimierung der Rationen für Kühe. Dabei wird der Optimierung des Futters viel Aufmerksamkeit gewidmet, der Qualität des Tränkwassers jedoch weniger. Wasser hat allerdings einen großen Anteil an der Versorgung der Kühe. Hochleistungskühe trinken etwa 150 Liter pro Tag, und für einen Liter Milch benötigen sie drei Liter Wasser. Je besser die Qualität des Tränkwassers ist, desto mehr trinken die Kühe, was wiederum zu einer höheren Milchproduktion führt. Einer der Parameter, der die Qualität des Tränkwassers beeinflusst, ist Ammonium. 

Wie kommt das Ammonium ins Wasser?

Ammonium wird bei der Zersetzung von pflanzlichem und tierischem Material durch Bakterien freigesetzt. Aus diesem Grund wird bei der Nutzung von Grundwasser in Mooren mehr Ammonium gefunden als in anderen Bodenarten. Das liegt daran, dass Torf aus zersetztem Pflanzenmaterial besteht. Ammonium kann auch durch Gülle in das Wasser gelangen. Zum Beispiel, wenn Gülle ins Grundwasser sickert. Außerdem geben mit Zement beschichtete Wasserleitungen Ammonium an das Wasser ab.

Ammonium im Tränkwasser

Eine Ammoniumkonzentration von bis zu 2,0 mg/l im Trinkwasser der Kühe gilt als gut. Ist der Ammoniumgehalt im Wasser zu hoch, kann dies zur Bildung von Ammoniak im Darm führen (Abbildung 1). In zu hohen Konzentrationen kann dies zu Darmentzündungen führen. 

Darüber hinaus kann Ammonium auch in Nitrat umgewandelt werden, wobei Nitrit als Zwischenprodukt entsteht (Abbildung 1). Diese Umwandlung ist gefährlich, weil Nitrit sich an Hämoglobin binden kann. Dabei handelt es sich um ein im Blut vorkommendes Protein, das Sauerstoff binden kann. Es ermöglicht den Sauerstofftransport durch den Körper, aber wenn Nitrit an Hämoglobin bindet, kann es keinen Sauerstoff mehr binden. Auf diese Weise sorgt Nitrit dafür, dass nicht genügend Sauerstoff zu den Organen transportiert wird. Eine zu hohe Nitritkonzentration kann zu Sauerstoffmangel und Erstickungserscheinungen führen, bei niedrigen Konzentrationen besteht die Gefahr von Blutdruckabfall und Nierenschäden. 

Um die oben genannten negativen Auswirkungen von Ammonium zu verhindern, wird Ammonium in der Leber der Kuh unschädlich gemacht. Dies erfordert jedoch viel Energie. Die Kuh kann diese Energie nicht in die Milchproduktion stecken. Ammonium führt also indirekt zu einem geringeren Umsatz des Betriebs.

Abbildung 1: Die Bildung von Ammoniak, Nitrit und Nitrat aus Ammonium.

Einfluss auf den Geschmack des Wassers

Ammonium ist nicht nur schädlich für die Kuh, sondern verursacht auch einen unangenehmen Geruch des Wassers. Dies ist der Fall, wenn das Wasser mehr als 1,5 mg/l Ammonium enthält. Wenn das Wasser weniger sauber riecht, tränken die Kühe weniger. Dies wiederum führt dazu, dass die Kuh weniger frisst. Die geringe Futteraufnahme in Verbindung mit dem Wassermangel kann zu einer geringeren Milchproduktion führen. 

Auswirkungen auf die Wirksamkeit von Desinfektionsmitteln

Ammonium im Tränkwasser wirkt sich auch auf die Wirksamkeit der verwendeten Desinfektionsmittel aus. Wenn chlorhaltige Mittel verwendet werden, können sie mit dem Ammonium reagieren. Infolgedessen verliert es seine desinfizierende Wirkung. Wenn Desinfektionsmittel zur Verbesserung der Wasserqualität eingesetzt werden, ist es daher wichtig, die chemische Qualität des Wassers zu kennen. 

Ammonium als Indikator

Wenn Wasser z. B. mit Gülle verunreinigt ist, ist der Ammoniumgehalt im Wasser oft sehr hoch. Ammonium kann daher als Indikator für die Verunreinigung verwendet werden. Bei der Wasserverschmutzung handelt es sich häufig auch um eine bakteriologische Belastung. Viele Bakterien gelangen über Gülle in das Wasser. Außerdem kann Ammonium von Bakterien als Nahrungsquelle genutzt werden. Wenn der Ammoniumgehalt hoch ist, steigt die Wahrscheinlichkeit der Bildung von Biofilmen.

Wasserqualität

Um die Wasseraufnahme zu fördern, ist sowohl die chemische als auch die bakteriologische Wasserqualität wichtig. Indem Sie das Wasser aus der Tränke regelmäßig analysieren (z.B. über den GD), erhalten Sie Einblick in die verschiedenen Parameter des Wassers. Auf diese Weise wissen Sie, welche Verbesserungen Sie vornehmen können, um die Wasserqualität zu steigern. 

Was kann Watter für mich bewirken?

Wenn das Tränkwasser stark verunreinigt ist, ermöglicht  Watter die Lösung. Das Watter-System stellt dieses Desinfektionsmittel vor Ort her und benötigt dafür lediglich Wasser, Salz und Strom. Das Desinfektionsmittel macht die Leitungen und Tränke frei von Biofilm. Dies ist bereits mit geringen Konzentrationen möglich. Das Watter-System bietet somit eine nachhaltige Verbesserung der Rationen Ihrer Kühe. 

Möchten Sie mehr über die Bedeutung der Tränkwasserqualität erfahren und was Watter für Sie tun kann?

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Jantiena Lamberink

Über den Autor

Jantiena Lamberink

Jantiena ist Mikrobiologin bei Watter und konzentriert sich speziell auf wissenschaftliche Forschungen in unserer Forschungsabteilung. Sie überwacht die Gesundheit von Nutztieren und trägt zu diversen spannenden Forschungsprojekten bei. Jantiena führt Hofbesuche durch und gibt aufgrund ihrer Fachkenntnisse Ratschläge zu unseren Desinfektionslösungen. Durch ihre Arbeit spielt sie eine entscheidende Rolle bei der Sicherstellung der Wirksamkeit und Anwendbarkeit unserer Lösungen in realen landwirtschaftlichen Umgebungen.