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Wasser ist ein wichtiger Nährstoff für Schweine, denn sie trinken mehr als doppelt so viel wie sie fressen. Wasser wird zur Regulierung der Körpertemperatur benötigt und fördert die Verdauung. In vielen Schweinebetrieben ist die Wasserqualität jedoch nicht optimal. Eine schlechte Wasserqualität erhöht das Risiko von Krankheiten und Infektionen. Außerdem wirkt sich die Wasserqualität auch auf die Medikamente aus, die über das Wasser verabreicht werden.

Schlechte Wasserqualität

Die Wasserqualität hängt von der chemischen und bakteriologischen Verunreinigung ab. Schweinehalter, die über einen eigenen Brunnen verfügen, sind nach den IKB-Vorschriften verpflichtet, das Wasser jährlich untersuchen zu lassen. Dabei werden die Proben an der Quelle entnommen und nicht an den Trinkstellen im Stall, wobei die Qualität des Wassers oft nicht richtig eingeschätzt wird. In den Leitungen von der Quelle bis zu den Tränkestellen kann sich die Wasserqualität stark verschlechtern. Daher ist die Verwendung von Leitungswasser anstelle von Quellwasser nicht zwangsläufig die Lösung zur Optimierung der Qualität. Außerdem sind die Rohre im Stall oft aus PVC oder Tyleen, was ein hohes Risiko der Biofilmbildung birgt. Infolgedessen ist das Wasser an der Tränkestelle stark bakteriologisch verunreinigt. Die Verwendung eines Bruchtanks erhöht außerdem die Gefahr einer Verschlechterung der Wasserqualität. Ein Bruchtank ist eine Anlage, die verhindert, dass Wasser aus dem Stall in das Wasserversorgungssystem zurückfließt. Diese Anlage ist bei der Verwendung von Leitungswasser obligatorisch. Wenn sie nicht ordnungsgemäß gewartet und gereinigt wird, können hier viele Hefen, Pilze und Bakterien wachsen. Die Mikroorganismen können mit dem Wasser transportiert werden und Krankheiten sowie Infektionen verursachen.

Medikamente im Trinkwasser

Neben der Tatsache, dass Krankheiten und Infektionen über das Wasser verbreitet werden können, ist die Wasserqualität auch dann wichtig, wenn dem Wasser Zusatzstoffe zugesetzt werden. Viele Schweinehalter verwenden das Trinkwasser, um Medikamente zu verabreichen. Mehrere Faktoren können die Wirksamkeit der Medikamente beeinträchtigen. Die Stabilität der Medikamente kann unter anderem durch das Material der Leitungen, zugesetzte Desinfektionsmittel und pH-Regulatoren abnehmen. So zerfällt beispielsweise das Antibiotikum Amoxicillin bei Kontakt mit Metallrohren schneller als bei Kontakt mit Kunststoffrohren. Wenn das Medikament zerfällt, wird die Konzentration geringer. Das hat zur Folge, dass die Schweine nicht die richtige Konzentration trinken.

Ein weiteres Problem bei Medikamenten im Trinkwasser ist die Gefahr der Resistenzbildung von Bakterien, wenn sich ein Biofilm in der Leitung bildet. Innerhalb des Biofilms bildet sich auf der Seite, auf der er sich an das Rohr anlagert, ein Gefälle mit niedriger Antibiotikakonzentration. Dadurch können diese Bakterien eine Resistenz entwickeln, die dann auf andere Bakterien übertragen werden kann. Der Biofilm verursacht außerdem eine Verengung eines bestimmten Bereichs des Rohrs. Dies führt zu einer geringeren Antibiotikadosierung in diesem Teil des Wassersystems. Infolgedessen erhalten die Schweine eine geringere Medikamentenkonzentration als vorgesehen, wodurch die Behandlung weniger wirksam wird. Ebenso können die Bakterien im Schwein aufgrund der geringeren Konzentration eine Resistenz aufbauen.

Empfehlung

Um die Verabreichung von Medikamenten über das Trinkwasser so effizient wie möglich zu gestalten, ist ein gutes Rohrleitungssystem unerlässlich. Wichtig ist es, die Qualität des Trinkwassers zu kennen. Hier ist es sinnvoll, das Wasser sowohl an der Quelle als auch an den Entnahmestellen zu überwachen. Zudem sollte die Bildung von Biofilmen verhindert werden. Einige Rohrleitungssysteme haben Bögen und/oder gekappte Abschnitte. Diese Abschnitte in den Rohren bergen ein hohes Risiko der Biofilmbildung. Um diese Bildung zu bekämpfen, kann das Wasser desinfiziert werden. Wenn dann Medikamente über das Wasser verabreicht werden, sind die Leitungen sauber. Die Biofilmbildung beeinträchtigt also nicht die Konzentration des Medikaments. Es ist sinnvoll, die Zugabe von Desinfektionsmitteln während der Medikamentenzugabe vorübergehend einzustellen. Dadurch wird verhindert, dass Desinfektionsmittel mit Medikamenten reagieren.

Desinfektion

Eine gute Möglichkeit, die Effizienz von Medikamenten zu verbessern und Geld zu sparen, ist die Sauberhaltung der Leitungen. Dies kann z. B. durch die Zugabe von Chlordioxid zum Wasser geschehen. Dabei handelt es sich jedoch um eine giftige Substanz. Eine nachhaltige Alternative dazu ist Hypochlorige Säure, ein sicheres Mittel, das hochwirksam gegen Bakterien, Hefen und Pilze ist. Dieses Desinfektionsmittel kann vor Ort mit unserem Watter-System hergestellt werden. Alles, was dazu benötigt wird, sind Wasser und Salz. Wasser und Salz werden durch Elektrolyse in hypochlorige Säure umgewandelt. Die sogenannte Watter Disinfektion Solution ist ein umweltfreundliches Mittel, das für die Desinfektion von Tier Trinkwasser zugelassen ist. Es entfernt effektiv den Biofilm in den Leitungen. So bleiben die Leitungen sauber und Sie erzielen eine höhere Ausbeute, wenn Sie Ihren Schweinen über das Trinkwasser Antibiotika verabreichen.

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Jantiena Lamberink

Über den Autor

Jantiena Lamberink

Jantiena ist Mikrobiologin bei Watter und konzentriert sich speziell auf wissenschaftliche Forschungen in unserer Forschungsabteilung. Sie überwacht die Gesundheit von Nutztieren und trägt zu diversen spannenden Forschungsprojekten bei. Jantiena führt Hofbesuche durch und gibt aufgrund ihrer Fachkenntnisse Ratschläge zu unseren Desinfektionslösungen. Durch ihre Arbeit spielt sie eine entscheidende Rolle bei der Sicherstellung der Wirksamkeit und Anwendbarkeit unserer Lösungen in realen landwirtschaftlichen Umgebungen.